Schumann-Villa
Aufnahmezeit: 22.04.2012
Der frühere Gutsbesitzer Georg Leopold Dotti ließ sich im Jahre 1900 ein neues Wohn- und Amtshaus bauen, nachdem er das „Dotti-Schloss“ verkauft hatte.
Dottis Tochter Johanna verlebte hier eine unbeschwerte Kindheit. 1908 heiratete sie den Diplomaten Dr. Wilhelm Solf und reiste als Botschafter-Gattin durch die Welt. Zur Zeit der Naziherrschaft in Deutschlandnutzte sie die Kontakte in den diplomatischen Kreisen, um Verfolgten des Regimes Hilfe zu leisten. Ihre „Teegesellschaft“ in Berlin entwickelte sich zum so genannten „Solfkreis“. Für ihr humanistisches Engagement kam sie ins Konzentrationslager Ravensbrück. Eine Erinnerungstafel befindet sich heute an der Villa.
Das Anwesen der Familie Dotti kam nach dem ersten Weltkrieg in den Besitz des Berliner Zirkusdirektors Schumann. Daher stammt auch die Bezeichnung "Schumann-Villa".
Nach dem zweiten Weltkrieg nutzte die Gemeinde das Objekt. Hier agierten die FDJ-Ortsgruppe und das Gesundheitsamt. 1950 zog eine Sonderschule ein. Später waren hier Kindergarten und Hort untergebracht. Heute wird das Anwesen als „Haus der Begegnungen und des Lernens“ genutzt.