
Herrenhaus Neuhaus
Aufnahmezeit: 29.09.2016
Schloss Neuhaus wurde 1801 von Wilhelm Leopold von Loeben an der Stelle eines Vorgängergebäudes errichtet. Das Haus steht auf einer kleinen Anhöhe und ist von Gärten umgeben. Nach dem Zweiten Weltkrieg waren hier Flüchtlinge untergebracht. Auch als Kinderheim und Schulhort wurde es genutzt. Seit 1986 stand das Haus leer. Nach der Wende fanden Sanierungs- und Umbauarbeiten statt. Im Haus gibt es heute eine Dauerausstellung über den Dichterkreis Houwalds in einem Houwald-Gedenkzimmer. Auch wird hier regelmäßig der Albrecht und Helene von Houwald-Musikpreis verliehen. Schloss Neuhaus ist regelmäßiger Veranstaltungsort für Konzerte und Ausstellungen.
Von 1822 bis 1845 lebte und arbeitete der Dichter und Reformer Christoph Ernst von Houwald im Schloss Neuhaus. Eine Gedenktafel am Haus erinnert an ihn. In dieser Zeit entwickelte sich Schloss Neuhaus zu einem Treffpunkt bekannter Persönlichkeiten. Bettina von Arnim und Carl Joachim Friedrich Ludwig von Arnim, Emanuel Geibel, Adelbert von Chamisso, Friedrich Heinrich Karl Baron de la Motte Fouqué, Ludwig Tieck, Franz Grillparzer, Julius Eduard Hitzig und die Gebrüder Christian Jakob und Karl Wilhelm Salice-Contessa gehörten zu den Gästen des Hauses. Letzterer, ein Freund Houwalds, lebte von 1821 bis 1824 im Schloss. Christoph Ernst von Houwald wurde bei der nahegelegenen Dorfkirche Steinkirchen beigesetzt. Die Witwe Houwalds, Auguste von Houwald, verkaufte 1845 das Haus an den Landrat Karl von Houwald. Nach dessen Tod im Jahr 1883 lebte seine Witwe Veronica von Houwald bis 1913 in dem Herrenhaus. Das Anwesen wurde dann von Franz von Poncet erworben, der 1914 im Ersten Weltkrieg fiel. Das Neuhaus ging an die Stände der Markgrafschaft Niederlausitz. 1931 pachteten Albrecht und Helene von Houwald das Haus. Der spätere deutsche Diplomat Götz von Houwald lebte in seiner Jugend einige Zeit im Schloss Neuhaus.