
Papierfabrik Fretzdorf
Aufnahmezeit: 11.10.2015
Zum historischen Ensemble der früheren Papierfabrik, das die Fretzdorfer Straße prägt, gehören die Neue Mühle, der große Speicher der Mühle Scherz mit Aufzugsschacht und ein giebelständiger Anbau. Vor dem Speicher steht das Wohnhaus der Mühle.
In Fretzdorf wurde kein Papier hergestellt, sondern lediglich importiertes Papier konfektioniert. Die Fasern dafür wurden nicht in der Region verarbeitet. Eine Abteilung des Versorgungskontors Papier der Berliner Mühlenstraße 11 siedelte sich 1966 in dem Speicher der stillgelegten Getreidemühle Scherz an. Die Papierrollen wurden hier in unterschiedliche Formate geschnitten und verpackt. 1990 wurde der Betrieb eingestellt.
Die frühere Wassermühle Scherz liegt an einem quer durch das Dorf führenden Arm der Dosse. Nach einem Brand 1851 baute Eduard Albrecht Ludwig Scherz die Mühle neu auf. Dieser Fachwerkbau wurde später "Alte Mühle" genannt, da der Betrieb später durch die "Neue Mühle" erweitert wurde. 1914 kam dann der Speicher dazu. 1926 verarbeitete die Mühle etwa 30 Tonnen Roggen und Weizen pro Tag.