Schlossgut Alt Madlitz | Lindenstraße 19 | Die Grundmauern des dreigeschossigen Herrenhauses stammen teilweise schon aus dem 16. Jahrhundert. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde das gerade erworbene Haus von den Grafen Finckenstein zu seiner heutigen Form umgebaut. Das Haupthaus erhielt sein drittes Geschoß und es wurde ein nur zweigeschossiger Anbau geschaffen.
Wie auf fast allen märkischen Gütern war das Herrenhaus in Madlitz Teil eines rechteckigen Wirtschaftshofes, der auf den anderen Seiten von einem rechtwinklig zum Haus stehenden Seitenflügel und von Scheunen und Ställen begrenzt worden war. Der Seitenflügel musste später dem heutigen Anbau weichen und die Wirtschaftsgebäude wurden weiter zum Dorf hin verlagert. Von ihnen stehen heute noch einige, wie zum Beispiel das ehemalige Kutscherhaus mit dem Pferdestall, der auch heute wieder als solcher genutzt wird.
Nach der Vertreibung der Finckensteins 1945 aus Alt Madlitz wurde das Haus als Wohnraum für Flüchtlinge und als Kindergarten genutzt. Da das Haus nicht mehr gepflegt wurde, bekamen die Wände Risse, das Mauerwerk begann zu zerfallen und durch die nassen Wände war das Erdgeschoß nicht mehr bewohnbar. Glücklicherweise sind einige Details im Inneren erhalten geblieben, wie zum Beispiel Teile der Stuckdecke, die schöne Treppe im Haupthaus und im Gartensaal der Kamin mit dem Finckensteinschen Wappen darüber, so dass das Gebäude nach seiner Renovierung wieder in altem Glanz erstrahlt.
Der wunderschöne Park in Alt Madlitz, der sich mit seinen großen, vom Land Brandenburg prämierten Eichen, seinen mächtigen Kastanien und geschickt angelegten Sichtachsen hinter dem Herrenhaus erstreckt, ist der älteste englische Landschaftspark (ab 1772) in Brandenburg. Schöpfer des Parks war Friedrich Ludwig Karl Finck von Finckenstein.
Der Park ist öffentlich zugängig. |