Ortsinformation Oranienburg

ALLGEMEINE ANGABEN

BeinameResidenzstadt
PLZ16515
AmtStadt Oranienburg
Ortsteil vonStadt Oranienburg
Ortsalterbis 1652 Bötzow, 1650 kam Bötzow in den Besitz der Kurfürstin Luise Henriette von Oranien
Bedeutung OrtsnameNach dem Neubau des Schlosses wurde der Ort von der Kurfürstin Luise Henriette von Oranien in Oranienburg umbenannt.

SCHLÖSSER/BURGEN/HERRENHÄUSER

AnwesenStraßeInformation
SCHLÖSSER
Schloss OranienburgSchlossplatz 1Schloss Oranienburg ist das älteste Barockschloss der Mark Brandenburg. Vorläufer war die askanische Burg Bothzowe, später ein Renaissanceschloss. Die Burg verlor nach dem Dreißigjährigen Krieg endgültig ihre Bedeutung und wurde aufgegeben. Auf diesem Gelände entstand von 1651 bis 1652 ein Schlossbau im holländischen Stil. Dabei wurde der Baukörper des Jagdhauses Teil des Mittelbaus des neuen Schlosses. Kurfürst Friedrich Wilhelm ließ es für seine Gemahlin Luise Henriette von Oranien errichten. Das Schloss erhielt den Namen Oranienburg. Der Schlossname wurde 1652 auch auf die Stadt übertragen. Der Baumeister war Johann Gregor Memhardt, der in den Niederlanden ausgebildet worden war.
Das Schloss Oranienburg war während des Dritten Reiches bis 1938 eine Kaserne der SS. Die Orangerie diente in dieser Zeit als Pferdestall. 1938 wurde das Schloss umgebaut, dabei entstand das noch heute vorhandene Haupttreppenhaus. Nördlich des Schlossbaus entstand ein dreiflügeliger Erweiterungsbau. Die Gesamtanlage diente seitdem als Polizeischule.
Im Zweiten Weltkrieg entstanden bei den Bombenangriffen auf Oranienburg am Schloss erhebliche Schäden. Die Sprengung der Schlossbrücke im April 1945 sorgte für weitere Zerstörung. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs diente die Orangerie als Notkirche für die zerstörte Kirche St. Nicolai. Das Schloss selbst wurde bis 1954 äußerlich wiederhergestellt. Seit 1952, nach vorübergehender Nutzung durch die Rote Armee, war es bis 1990 Kaserne der Kasernierten Volkspolizei bzw. der Grenztruppen der DDR.
1997 wurde das Schloss der Stadt Oranienburg übertragen. Bis 1999 wurde das Gebäude umfassend saniert und restauriert. Als bedeutsam erachtete historische Räume konnten wiederhergestellt werden, u. a. der Orange Saal. Es wird seitdem von der Stadtverwaltung genutzt und beherbergt das Schlossmuseum, getragen von der Stiftung preußischer Schlösser und Gärten und dem Kreismuseum Oranienburg.

SCHLEUSEN

SchleusennStraßeInformation
Friedenthaler SchleuseHinter dem SchlossparkAls Schleuse Friedenthal wird eine ehemalige Schleuse in der Nähe des Kanalkreuzes Oranienburg bezeichnet. Sie befand sich am Ruppiner Kanal und wurde 1959 stillgelegt. Als ein Projekt der Wassertourismusinitiative Nordbrandenburg wurde 2017 beschlossen, die Schleuse wieder aufzubauen. Sie soll die Verbindung in die Ruppiner Gewässer wieder herstellen und die Sackgassensituation des Schlosshafens auflösen.

KIRCHEN UND KLOSTERANLAGEN

KircheStraßeInformation
Katholische Kirche "Herz Jesu"Augustin-Sandtner-Straße 3mit Gedenkstätte für die Opfer des KZ Sachsenhausen an der Stirnwand des Kirchenraumes, 1984 entstanden auf Veranlassung von Papst Johannes Paul II. nach einer Pilgerfahrt von DDR-Bürgern nach Rom
Kirche im ContainerJulius-Leber-Straße 26
St.-Nicolai KircheHavelstraße 25Die Kirche wurde nach Plänen August Stülers erbaut.

HISTORISCHE BAUTEN

GEBÄUDEStraßeInformation
AmtshauptmannshausBreite StraßeDer zweigeschossige Frühbarockbau wurde 1657 als Wohnhaus für den kurfürstlichen Amtshauptmann erbaut. Es ist das älteste Haus der Stadt.
Blumenthalsches HausBreite StraßeAm Blumenthalschen Haus erinnert eine Gedenktafel an die jüdische Bankierfamilieen Blumenthal, zu derauch der frühere amerikanische Finanzminister und heutige Direktor des Jüdischen Museums in Berlin, Prof. M. Blumenthal, dem seine Geburtsstadt im Jahr 2000 die Ehrenbürgerwürde verlieh, gehört.
Bürgerhaus Bernauer StraßeBernauer StraßeDie Bernauer Straße ist der Mittelpunkt städtischen Einkaufens. Ihr Antlitz prägen restaurierte Bürgerhäuser, dazwischen entstanden moderne Wohn- und Geschäftshäuser.
Kaiserliches PostamtBernauer Straße 27Das Gebäude des ehemaligen Kaiserlichen Postamts prägt das Bild der Bernauer Straße. Heute dient der Bau als Filiale der Mittelbrandenburgischen Sparkasse.
Königliches ForsthausBernauer Straße 18Das königliche Forsthaus von 1772, das heute unsere Kinderbibliothek beherbergt, steht längst nicht mehr im Wald, sondern ist von der expandierenden Stadt assimiliert worden.
Orangerie im SchlossparkKanalstraße 26 aInmitten des Schlossparks befindet sich die in den Jahren 1754 - 57 errichtete Orangerie, die in den Jahren 2000 bis 2003 liebevoll restauriert wurde und heute als kulturelles Zentrum genutzt wird. Hier finden Konzerte, Theateraufführungen, Ausstellungen und sonstige Veranstaltungen statt. Aber nicht nur die hochkarätigen Kulturveranstaltungen ziehen Publikum in die Orangerie, auch Eheschließungen sind hier möglich und einige Paare haben sich in der Orangerie schon das Ja-Wort gegeben.
WaisenhausHavelstraße 29Aus Freude über die Geburt des Thronfolgers Karl Emil und in Erfüllung eines Gelöbnisses stiftete Kurfürstin Louise Henriette im Jahre 1665 ein Waisenhaus. Es war eines der ersten Waisenhäuser in der Mark Brandenburg und gab 24 Kindern, 12 Knaben und 12 Mädchen, ein Zuhause. Über der Eingangstür befindet sich das Wappen des Fürstenhauses von Oranien. Das daneben in Stein gehauene Monogramm CL steht für Curfürstin Louise. Heute befindet sich hier das Gesundheitsamt des Landkreises.

MUSEEN

MuseenStraßeInformation
Haus der Deutschen SchmiedekunstStraße der Einheit 50
Kreismuseum OranienburgSchlossplatz 1
SchlossmuseumSchlossplatz 1Das Museum präsentiert eine Sammlung meisterhafter Kunstwerke, so z. B. Sitzmöbel aus Elfenbein, eine Serie von Tapisserien aus der Manufaktur von Pierre Mercier in Berlin, Skulpturen von François Dieussart und Werke des Bildhauers Bartholomeus Eggers. Zu den Gemälden gehören Meisterwerke van Dycks.
Stiftung Brandenburgische GedenkstättenHeinrich-Grüber-Platz 1 – 3Die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten erinnert mit ihren Ausstellungen und Publikationen an die Opfer von Terror, Krieg und Gewaltherrschaft.

PARKANLAGEN

ParkanlagenStraßeInformation
Schlosspark OranienburgSchlossplatzAuf dem Gelände des Schlossparks (mit barockem Portal) befindet sich 2009 die Landesgartenschau Oranienburgs.

TOURISTENINFORMATION

TouristeninformationStraße
Tourist-Information des Tourismusvereins Oranienburg und Umland e. V.
Bernauer Straße 52

BUCHTITEL

BuchtitelAutorVerlag
"... kehrte ich bei Hempel ein"Roland Lampetredition
Bothzowia/Oranienburg. Stadt und WasserAutorenkollektivStadt Oranienburg
Der Bildhauer Wilhelm Groß in EdenHanna SpiegelEdition Pommern
Die "Rinn - Dokumentation" - Band 1 Veltener Verlagsgesellschaft VV
Die "Rinn - Dokumentation" - Band 2Veltener Verlagsgesellschaft VV
Die Flieger-Technische Vorschule Oranienburg Norbert RohdeVeltener Verlagsgesellschaft VV
Geschichte der Stadt OranienburgFriedrich Ballhorn, Jörn LehmannEdition Rieger
Louise Henriette - Kurfürstin von BrandenburgIselin GundermannEdition Rieger
OranienburgHans Biereigel, Uwe Friedrichbebra
OranienburgMarion Latotzke, Stefan Lototzke, Burkhard SchwarzSutton
Oranienburg. Die letzten 100 JahreHans BiereigelSutton
Oranienburg. Einst und JetztStefanie KreutzerVerlag für Berlin-Brandenburg
Schloss OranienburgChristine Herzog, Bernd MaetherFreundeskreis Schlösser und Gärten der Mark
Stadt OranienburgRaimund HertzschKai Homilius Verlag
Vom Forschungsstandort zum GelegenheitszielRalf BlauermelBerliner Unterwelten

PERSÖNLICHKEITEN MIT BEZUG ZUM ORT

PersonGeborenGestorbenInformationOrtsbezug
Friedlieb Ferdinand Runge08.02.1794
in Hamburg-Billwerder
25.03.1867
in Oranienburg
Entdecker der Teerfarben, des Anilins und Phenols; es gelang ihm die Isolierung des Koffeins aus Kaffeebohnen1832, nach seiner Universitätslaufbahn, zog Friedlieb Ferdinand Runge nach Oranienburg, wo er bis zu seinem Tode lebte, um im Chemischen Etablissement Dr. Hempel, später Chemische Produkten-Fabrik Oranienburg, als Industriechemiker zu arbeiten.
Johann Arnold Nering13.01.1659
in Wesel
21.10.1695
in Berlin
kurfürstlich brandenburgischer BaumeisterVon 1690 bis 1694 bestimmte Johann Arnold Nering Umbau und Erweiterung von Schloss Oranienburg.
Johann Friedrich Nilsson Eosander von Göthe1669
in Stralsund
1728
in Dresden
schwedischer BaumeisterJohann Friedrich Eosander von Göthe war am Umbau von Schloss Oranienburg beteiligt.
Luise Henriette von Oranien07.12.1627
in Den Haag
18.06.1667
in Cölln
Prinzessin von Oranien-Nassau, Tochter von Prinz Heinrich von Oranien1650 schenkte Friedrich Wilhelm seiner Gemahlin das Amt Bötzow. Dort ließ Luise Henriette an die Stelle eines alten Jagdschlosses ein neues Schloss im holländischen Stil erbauen. Sie gab ihm 1652 den Namen Oranienburg. Kurz darauf wurde Bötzow in Oranienburg umbenannt.
Otto von Schwerin18.03.1616
in Gut Wittstock bei Greifenhagen
16.11.1679
in Berlin
Otto von Schwerin war Hofmann, Diplomat und ab 1658 Erster Minister des Kurfürstentums Brandenburg. Erster Amtshauptmann von Oranienburg
Werner Michael Blumenthal03.01.1926
in Oranienburg
unbekannt
in Berlin
US-amerikanischer Politiker und Manager deutscher Herkunft
Er ist Leiter des Jüdischen Museums Berlin und Ehrenbürger Oranienburgs.
Werner Michael Blumenthal ist im Blumenthalschen Haus in Oranienburg aufgewachsen.